Trainsport: Austria

Note 3
Test in Nr.33 
Autor: Franz Bayer & Thomas Hüttner  Personenzahl: 3-5  Deutsch/Englisch/Französisch
Verlag: Winsome Games, USA  Alter: ab 10 Jahren  Noch erhältlich: ja/nein
Erscheinungsjahr: 19  Spieldauer: ca.  Rezensent: Ferdinand Köther

Wenn ich’s mir ganz einfach machen wollte mit dieser Rezension, würde ich schreiben: Siehe Dampfross und siehe Tracks to Telluride bzw. Colorado Rails. Etwas sorgfältiger will ich aber meiner Aufgabe doch nachgehen, wobei mit dem Hinweis auf die genannten Spiele allerdings tatsächlich das Wesentliche gesagt ist. Das hinlänglich bekannte Dampfross-Prinzip wird hier insofern variiert, als das bekannte Sechseckraster fehlt. Dafür ist Österreich in viele unregelmäßig geformte Gebiete aufgeteilt, deren jeweilige farbige Umrandung die Geländeart und damit die Baukosten verdeutlicht. Auch der eigentliche Streckenbau (mit farbigen Wachsmalstiften) geschieht nicht auf die übliche Weise - statt Linien zu ziehen, markiert man lediglich kleine Kreise in den jeweiligen Gebieten.Trainsport: Austria Spielverpackung Das geht zwar zunächst etwas auf Kosten der Übersichtlichkeit, ist allerdings nach kurzer Gewöhnungsphase kein Negativfaktor, bietet aber andererseits die nicht uninteressante Möglichkeit der Blockade, da die Kreise (= Strecken) in den jeweiligen Gebieten in logischerweise begrenzter und unterschiedlicher Anzahl vorhanden sind. Sind alle Kreise eines Gebietes markiert, kann dort kein anderer Spieler mehr bauen. Die Baukosten sind, auch das ein nicht uninteressanter Aspekt, nicht nur vom Gelände abhängig, sondern auch von der Anzahl gebauter Strecken pro Bauphase eines Spielers. Je mehr, um so teurer - klar. Man darf auch doppel- bzw. mehrgleisig bauen, d. h. zwei oder mehrere Kreise eines Gebietes für sich in Anspruch nehmen, was Vorteile bei der Ausführung der Aufträge mitsichbringt. Das sind kleine Kärtchen, die zwei Orte nennen und für den fiktiven Transport zwischen diesen beiden Gebieten eine bestimmte Summe Geld zahlen. Haben mehrere Spieler eine „Linie“ zwischen diesen Orten, gibt die kürzere Strecke bzw. Doppelgleisigkeit oder auch Zweigleisigkeit (nicht mit Doppelgleisigkeit zu verwechseln!) den Ausschlag, wer den Transporterlös (= das Geld) erhält. Jeder Spieler kann höchstens vierzig Strecken (= Kreise) bauen, und wenn der erste Spieler eine bestimmte Geldsumme zusammengefahren hat, ist er damit der Eisenbahnkönig Österreichs und beendet das Spiel. Daß das österreichische Autorenteam die Regeln aus dem amerikanischen übersetzt hat, wie es die Regel selbst angibt, mutet seltsam an, läßt aber ahnen, daß John Bohrer von Winsome Games das Spiel nicht nur verlegt, sondern zumindest auch überarbeitet hat, was die Affinität zu Colorado Rails (statt dort Minen auszubeuten, werden hier einfache Transporte von A nach B verlangt) erklärt.Trainsport: Austria Spielbrettausschnitt Man kann das Spiel so oder so sehen: Sicher keine wesentliche Bereicherung des Spieleangebotes, aber eine nette Variante der Dampfrails und damit zumindest für Freunde dieser Spiele - und davon solls ja einige geben - eine nicht uninteressante Angelegenheit. Obwohl eine gewisse Strategie zwar gefragt ist, kann ich die Charakterisierung als „Schach der Eisenbahnspiele“ (lt. Regel) aber nicht nachvollziehen - trotzdem werde ich mich mal um die angebotenen kostenlosen Regelerweiterungen und Optionen bemühen. Trainsport: Austria ist zügig zu spielen, dauert ca. 1 - 2 Stunden und ist insgesamt eine runde Sache, womit ich nicht nur die mittlerweile typische (neben der Verpackung im Ordner) Winsome Manier der Verpackung, also in einer Rolle, meine. Auch typisch Winsome und vorbildlich: Alle wichtigen Angaben befinden sich auf dem Spielplan, sogar zweisprachig.
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