Tokami

Note 2
Test in Nr.42 
Autor: Zoltán Aczél  Personenzahl: 2-5  Deutsch/Englisch/Französisch
Verlag: Zoch  Alter: ab 10 Jahren  Noch erhältlich: ja/nein
Erscheinungsjahr: 1998  Spieldauer: ca. 10 min.  Rezensent: Michael Schramm 

Der Zoch Verlag aus München steht seit Jahren für Spiele, die sich sowohl durch ihr hervorragendes Material - in der Regel - als auch durch ihre Spielideen aus der Vielzahl der Spieleneuheiten hervorheben. Zur SPIEL ´98 in Essen erschien nun als zweite Veröffentlichung dieses Jahres nach dem von der Jury ,,Spiel des Jahres" und dem ,,Deutschen Spielepreis" hochdekorierten Zicke Zacke Hühnerkacke ein weiteres Holzspiel mit dem eingängigen Namen Tokami. Der Autor Zoltán Aczél ist vielleicht noch nicht der breiten Masse der Spieler ein Begriff; doch wer schon einmal das Spieleautorentreffen in Göttingen besucht hat, wird sich sicher an den immer freundlichen und gut gelaunten Zoltän und seine liebevoll gestalteten Prototypen erinnern.

Tokami Schachteldeckel Mit Tokami legt er ein Spiel vor, das von seiner Grundidee her wahrscheinlich vielen Spielern bekannt sein wird. Die Verwandtschaft zu Jenga (MB) ist wirklich nicht zu übersehen; beide Spiele leben von einem ähnlichen Spielprinzip. Es geht in beiden Fällen darum, Hölzer aus einem Holzstapel zu entfernen und anschließend wieder auf dem Stapel zu plazieren. Doch dann kommen schon die Unterschiede: Während bei Jenga immer alle Holzteile erneut verbaut werden, bemühen sich die Spieler bei Tokami darum, Holzstäbchen zu gewinnen und am Ende des Spiels die meisten Punkte auf ihrem Konto zu verbuchen.

Das Spielmaterial ist - wie bei Zoch üblich - sehr ansprechend gestaltet. Es besteht aus zwei schwarzlackierten Brettchen, die wie ein ,,X" ineinandergesteckt werden, und insgesamt 36 Stäbchen in unterschiedlichen Farben. Die Stäbchen werden zu Beginn des Spiels im oberen Viertel des ,,X" von allen Spielern gemeinsam aufgeschichtet. Dabei gibt es keine besondere Aufbauregel; die Stäbchen sollten am Besten kreuz und quer eingebaut werden. Die Aufgabe der Spieler ist es nun, Stäbchen aus dem Stapel herauszuziehen und sie so wieder einzubauen, das diese anschließend mit ihrer höchsten Spitze auf einem höheren Punkt des Stapels liegen als vorher. Verboten ist es, das gleiche Stäbchen zu nehmen, das der vorherige Spieler benutzt hat.

Tokami Spielansicht Gelingt dieses, ohne das andere Stäbchen herunterfallen, darf sich der Spieler noch ein anderes Stäbchen als Gewinn ziehen. Dieses Stäbchen bleibt vor ihm liegen und zählt bei -der Endabrechnung einen Punkt (Ausnahme: rote Stäbchen zählen 0 Punkte!). Fallen Stäbchen  herunter; so muß der Spieler diese als Minuspunkte erst einmal vor sich ablegen. Gelingt es ihm aber, in einem der folgenden Züge ein Gewinnstäbchen zu erwerben, darf er alle Minusstäbchen mit der gleichen Farbe zurück in die Spieleschachtel legen. -Die Runde ist zu Ende, wenn nur noch vier Stäbchen auf dem „X“ liegen. Da eine Spielrunde im Schnitt nur etwa 10 Minuten dauert, bietet es sich an, bis zu einer vorher vereinbarten Punktzahl zu spielen.

Tokami spielt sich ohne Probleme; die Regel kann man in zwei Minuten erklären und der Aufbau nimmt auch nur wenige Minuten in Anspruch. Es bietet sich sehr gut als ,,Quickie“ zwischendurch an, aber auch zum Abschluß eines Spieleabends ist es aufgrund seiner Struktur gut einsetzbar. Schon kleineren Kindern macht das Spiel viel Spaß, es ist deshalb als Familienspiel im klassischen Sinne zu bezeichnen. Die Frage, ob man zusätzlich zu Jenga auch Tokami besitzen muß, kann natürlich nur jeder Spieler für sich klären; in unseren Spielgruppen kam das Spiel in jedem Fall immer gut an. Der Spielmechanismus ist eindeutig weitergehend als bei Jenga, die kleineren Stäbchen und vor allem die Aufbauform bedingen auch ein wenig mehr Geschicklichkeit. Und wenn man einmal nicht spielen will, dann kann man es auch noch als dekorativen Blickfang auf einem Regal plazieren.


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